An der Mitgliederversammlung am 15. Oktober 2022 nahmen 19 Mitglieder teil. Wichtigster Inhalt war die Neuwahl des Vorstands, die nach drei Jahren wieder anstand. Zwei Vorstandsmitglieder erklärten, sich erneut zur Wahl zur stellen: der Vorsitzende Dr. Matthias Donath und der Schatzmeister Reiner Hofmann. Der stellvertretende Vorsitzende, Dompropst Andreas Stempel, stand nicht zur Wahl, denn dieses Vorstandsamt wird laut Satzung vom Domkapitel ernannt.
Susanne Singer stellte sich nicht erneut zur Wahl, und Dombaumeister i. R. Günter Donath war durch Austritt aus dem Vorstand ausgeschieden. Dafür erklärten Martina Gasch, bisher Stiftssekretärin und nun im Ruhestand, und Götz Bergmann, der als Domführer arbeitet, im Vorstand mitarbeiten zu wollen. Es kandidierten also vier Mitglieder. Auf Wunsch von zwei anwesenden Mitgliedern wurde eine geheime Wahl durchgeführt – mit Stimmzetteln. Die Auszählung ergab: Es wurden 19 Stimmen abgegeben. Alle Stimmen waren gültig. Die Auszahlung ergab: Vorsitzender Dr. Matthias Donath 18 Stimmen, Schatzmeister Reiner Hofmann 19 Stimmen, Schriftführerin Martina Gasch 17 Stimmen, Götz Bergmann 18 Stimmen. Damit wurden alle vier Kandidaten mehrheitlich gewählt. Die drei anwesenden Kandidaten erklärten, dass sie die Wahl annehmen. Von Götz Bergmann, der nicht anwesend war, lag eine entsprechende schriftliche Erklärung vor. Der wiedergewählte Vorsitzende bedankte sich für das Vertrauen und erklärte, nach dieser Amtsperiode aus dem Vorstand ausscheiden zu wollen. Es sei Zeit, dass andere Personen neuen Schwung in die Arbeit des Dombau-Vereins brächten.
Der neue Vorstand berief Dombaumeister Dr. Knut Hauswald, Domkantor Thorsten Göbel und Wilfried Mirbeth als Beisitzer in den Vorstand.
Wie angekündigt, war über eine Satzungsänderung zu entscheiden. Der Antrag lautete: Im § 6 der Satzung des Dombau-Vereins Meißen e. V. wird folgender Satz: „Die Aufnahme von Krediten und das Eingehen in Dauerschuldverhältnisse über 3.000,00 DM bedürfen der Zustimmung der Mitgliederversammlung.“ ersetzt durch: „Die Aufnahme von Krediten und das Eingehen in Dauerschuldverhältnisse über 3.000,00 Euro bedürfen der Zustimmung der Mitgliederversammlung.“ Der Antrag wurde einstimmig angenommen.
Domkantor Göbel stellte zur Mitgliederversammlung seine Idee vor, die akustischen Verhältnisse im Meißner Dom durch die Aufstellung von Akustikwänden zu verbessern. Es handelt sich dabei um ein mobiles System, das immer dann zum Einsatz kommt, wenn im Dom Chöre oder Orchester auftreten. Die im oberen Teil abgekippten Akustikwände sorgen dafür, dass der Klang gelenkt wird und sich nicht diffus im Raum verteilt. Domkantor Göbel erklärte das Prinzip und erläuterte die Vorteile im Vergleich zu fest eingebauten Segeln oder Akustikmodulen. Er stellte den Antrag, dass der Dombau-Verein das Projekt unterstützt und einen Teil der Kosten in Höhe von rund 21.000 Euro übernimmt. Die Mitgliederversammlung stimmte dem Antrag des Vorstands, maximal 8.000 Euro für das Projekt bereitzustellen, einstimmig zu. Im Ergebnis dieser Abstimmung stellte der Dombau-Verein bei der Sparkasse Meißen einen Antrag auf Förderung. Das Vorhaben zerschlug sich, weil das Hochstift Meißen aufgrund der angespannten Kostenlage seinen angekündigten Kostenanteil von 4.000 Euro nicht leisten kann und dadurch die Gesamtfinanzierung nicht aufgeht. Der Vorstand des Dombau-Vereins wird weiter schauen, welche Möglichkeiten der Realisierung sich eröffnen.
Die Sparkasse Meißen stimmte jedoch einem weiteren Fördervorhaben zu: der Erneuerung der Sonnenuhr am Südwestturm des Meißner Doms. Dafür erhielten wir 5.000 Euro. Die spätgotische Sonnenuhr wurde 1999 nach Befunden rekonstruiert, ist aber inzwischen in Teilen abgewittert. Durch Übertragung auf eine Metalltafel soll sie dauerhaft sichtbar sein.